Vor rund einem halben Jahr startete das Spinnerei-Team seine suche nach potentiellen Investoren, Geldgeberinnen, Corporate Partner und weitern Unterstützern für das Projekt "New Work" in der Luzerner Viscosistadt. Mit der Beteiligung von Kasper & Sohn erfolgte nun ein entscheidender Schritt bei der Realisierung. Das Zentralschweizer Familienunternehmen wird sich als Partnerin der Spinnerei AG auch in die geplante Erweiterung zum «New Living»- Projekt einbringen. Weitere Unterstützung kommt von der Stadt Luzern.
Im Juli 2020 wurde die Öffentlichkeit das erste Mal über die Vision des New Work Ecosystem in der Luzerner Viscosistadt informiert. Auf 2500 m2 soll die Zukunft der Zusammenarbeit vorgelebt und erlebbar gemacht werden. Im «New Working Space» finden rund 40 Einzel- und Kleinstunternehmen aus der Zentralschweizer Kreativwirtschaft zusammen. Grösseren Unternehmen steht die kollektive Intelligenz und vielfältige Methodenkompetenz des Netzwerks projektbezogen zur Verfügung. Doch nicht nur die inspirierenden Räumlichkeiten machen das Projekt visionär, die Organisationsstruktur ist ebenfalls einzigartig. Im Vergleich zu den herkömmlichen Coworking Spaces handelt es sich bei der Spinnerei um ein kuratiertes Business- Ökosystem, dessen verschiedene Kompetenzen von einem Kernteam aufeinander abgestimmt werden.
Zu den weiteren Meilensteinen des Projektjahres 2020 zählen die Gründung der Spinnerei AG, die Unterzeichnung des «Letter of Intent» mit der Viscosistadt AG sowie der Beginn des Teilrückbaus und Umbaus der ehemaligen Nylon 6-Fabrik in Luzern Nord – dem zukünftigen Standort der Spinnerei.
Zum Abschluss der zweijährigen Entwicklungsphase verzeichnete das Projektteam nun einen bedeutungsvollen Erfolg: Die Spinnerei konnte Kasper & Sohn als Partnerin gewinnen. Das Familienunternehmen aus Meggen entwickelt Immobilien und Hotellerie-Konzepte. Zudem bringen die Inhaber Peter Kasper und Urs Kasper ihr vielfältiges Know-how in verschiedenen Verwaltungsräten und Geschäftsleitungen ein. «Wir freuen uns sehr, dass wir mit Kasper & Sohn eine Unterstützerin gefunden haben, welche die Vision und Denkweise der Spinnerei teilt», kommentiert Co-Initiant Sacha Willemsen die Kollaboration. Die Firma beteiligt sich einerseits an der Spinnerei AG und andererseits an der Weiterentwicklung des Projekts. Urs Kasper wird aktiver Teil des Kernteams und in dieser Funktion insbesondere seine Expertise im Bereich Baumanagement sowie nachhaltiges Bauen einbringen. «Kasper & Sohn ist immer an innovativen und einzigartigen Konzepten wie der Spinnerei interessiert», führt der 35-Jährige aus. «Wir sind absolut von der Zukunftsfähigkeit der Vision überzeugt.» Der Unternehmer wird ferner Projektleiter des Bauteams, das aus Mitgliedern des Spinnerei-Netzwerks besteht und mit seiner interdisziplinären Zusammenstellung der Grundidee des New Work Ecosystems entspricht. Es besteht nebst Kasper aus dem etablierten Luzerner Architekten Jean-Pierre Bohraus und dem Zuger Design-Studio Soius, das die Ermöglichungsräume konzeptionell gestaltet. Der Innerschweizer Bürodienstleister Waldis bringt seine langjährige Erfahrung im Bereich Workspace Solution und Interior Design ein. Und mit Vitra stärkt eine international renommierte Partnerin das Projekt mit ihrer New-Work-Kompetenz.
Die Zusammenarbeit der Spinnerei mit Kasper & Sohn trägt bereits Früchte. Neu soll in der Viscosistadt gearbeitet und gewohnt werden. Die Ergänzung des Bereichs «New Work» mit dem Teilbereich «Living» macht die Zukunft der Zusammenarbeit noch ganzheitlicher erlebbar und steigert gleichzeitig die Attraktivität des Projekts. Im ersten Halbjahr 2021 steht nebst dem Konzept «Spinnerei New Living» die bauliche Detailplanung und die Vorbereitung der Eingabe der Baubewilligung im Fokus.
Die Aktivierung und Erweiterung des Netzwerks ist ebenfalls Teil der bevorstehenden Aufbau- und Konzeptionsphase. Dafür erhält die Spinnerei finanzielle Unterstützung von der Stadt Luzern. Der gesprochene Betrag von Fr. 20 000.– wird für die Organisation von Anlässen mit der Zentralschweizer Kreativwirtschaft genutzt. Diese Veranstaltungen tragen dazu bei, die Spinnerei vorzustellen, die Bedürfnisse potentieller Netzwerkpartnerinnen und -partner abzuholen und gemeinsam an der Vision weiterzuspinnen. «Mit dem Betrag honoriert die Stadt unser Engagement für die regionale Kreativwirtschaft», erläutert Co-Initiant Albi Christen, «was uns natürlich sehr freut und motiviert.»
Das Spinnerei-Team ist heute überzeugter denn je, dass das New Work Ecosystem im Herbst 2022 implementiert werden kann. Mit dem Gewinn von Kasper & Sohn ist ein grosser Schritt in Richtung Realisierung getan, nichtsdestotrotz ist die Finanzierung noch nicht vollständig sichergestellt. Ziel des Projektteams ist es, weitere Unternehmen als Partner zu gewinnen und die Finanzierungsphase mit der Eingabe der Baubewilligung im Sommer 2021 abzuschliessen. Für Informationen zu den Beteiligungsmöglichkeiten und zur Kontaktaufnahme verweisen die Initiatoren auf die Webseite der Spinnerei.